22. Februar 2019

1. Mannschaft empfängt den SSV Gaisbach

Vorbericht TSG Öhringen:

Jürgen Birkert blickt zuversichtlich auf das erste Pflichtspiel in diesem Jahr. „Wir sind guter Dinge, weil es in der Mannschaft stimmt, wissen aber, wie schwer die Aufgabe wird“, sagt der Sportliche Leiter der TSG Öhringen. Sogleich steht am Samstag um 14 Uhr im heimischen Otto-Meister-Stadion ein Landesliga-Derby gegen den SSV Gaisbach an.

„Ich hoffe natürlich, dass wir drei Punkte holen. Das würde bei uns vieles einfacher machen“, sagt Birkert. Die Öhringer sind nach der ersten Saisonhälfte akut abstiegsgefährdet, haben 18 Punkte auf dem Konto und stehen auf Rang zwölf – dieser könnte am Ende der Saison der Relegationsplatz sein.

Mit der Winter-Vorbereitung zeigt sich Birkert insgesamt zufrieden. „Wir hatten ein tolles Trainingslager, bei dem wir weiter zusammengewachsen sind“, sagt der Sportliche Leiter. „Das hat sich super gelohnt.“ Auf Testspiel-Ergebnisse gibt er hingegen weniger: „Die zählen nicht. Da geht es darum, den Rhythmus zu finden, die Trainingsinhalte umzusetzen und sich einzuspielen.“

Allerdings gab es in den letzten Wochen einige Rückschläge, was das Personal betrifft. Viele Spieler sind angeschlagen. Es gibt große Fragezeichen, wer am Samstag auflaufen kann. Nicht mit auf dem Platz werden wohl Alexander Overcenko (Syndesmosebandriss), Denny Scholta (Handbruch) und Neuzugang Sinan Andic (diverse Probleme) stehen. „Sinan ist schon etwas unser Sorgenkind. Er will einfach nicht in den Tritt kommen“, sagt Birkert. In der Wintervorbereitung erst zum Team gekommen, laboriert der Stürmer immer an anderen Problemen.

Dafür hinterließen die beiden anderen Neuzugänge, Torhüter Dennis Overkamp, der momentan allerdings auch etwas angeschlagen ist, und Verteidiger Serhat Pacaci einen guten Eindruck. „Pacaci braucht noch etwas Tempo“, sagt Birkert. „Er wird sich noch steigern können und müssen, aber ich denke, dass er uns gut tut.“

Mit dem Gegner Gaisbach hat sich Birkert auch aufgrund der Probleme im eigenen Team noch nicht großartig befasst. „Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe. Es bleibt abzuwarten, wie die Mannschaft mit dem Abgang von Abteilungskleiter Fritz Zott umgeht“, sagt Birkert und antwortet sich dann gleich selbst: „Ich denke, wenn überhaupt, hat das erst in der Zukunft dort Auswirkungen. Trainer Florian Megerle macht einen guten Job und die Truppe wirkt gefestigt. Die Spieler werden sicher unbelastet ins Spiel reingehen.“ Soweit das in einem richtungsweisenden Derby möglich ist.

Vorbericht SSV Gaisbach:

Entspannt zeigt sich Florian Megerle nach der gelungenen Generalprobe. Am Mittwoch gewann der Landesligist SSV Gaisbach 3:0 ein Testspiel gegen den VfR Gommersdorf. Die Mannschaft scheint für das Derby am Samstag um 14 Uhr in Öhringen gut gerüstet zu sein.

Auch wenn Megerle von einer „holprigen Vorbereitung“ spricht. „In Gaisbach ist es immer kalt und es hat viel Schnee“, sagt Megerle. Auch kamen erst in den letzten Tagen und Wochen die letzten Spieler in den Kader zurück. Aber im Derby kann er aus dem Vollen schöpfen. Er freut sich auf das Nachbarschaftsduell, auch wenn er es als „Sechs-Punkte-Spiel“ bezeichnet. „Das ist eine geile Aufgabe. Da geht man nicht locker rein, sondern ist ab der ersten Minute bei 100 Prozent. Wir sind sehr heiß drauf. Ich bin froh, dass es wieder losgeht. Ich will kicken.“ Allerdings steht Megerle ja nur am Spielfeldrand. „Aber da mache ich auch einige Kilometer“, sagt er grinsend. Und er ist sich sicher: „Wir werden einen anderen SSV Gaisbach sehen als im Hinspiel.“ Zum Saisonauftakt hatte seine Mannschaft als Aufsteiger noch viel Respekt. 1:1 lautete das Hinspiel-Ergebnis.

„Wir haben eine gute Entwicklung gemacht. Wir sind viel gefährlicher, haben mittlerweile richtig Druck auf dem Kessel und sind auch in der Breite top aufgestellt“, sagt Megerle. Außerdem ist seine Mannschaft sehr variabel. Er kann verschiedene Systeme spielen lassen und auch während eines Spiels die Grundordnung wechseln. „Da wir keinen klassischen Goalgetter haben, müssen wir etwas anders Fußball spielen“, sagt Megerle.

Neuzugänge gab es im Winter keine. Lediglich Janik Koppenhöfer sei ein „gefühlter Neuzugang“. Die letzten eineinhalb Jahre laborierte er an Verletzungen und kam einfach nicht in Tritt. „Jetzt ist er wieder in der Spur und richtig gut drauf“, sagt Megerle.

Die Gaisbacher haben 22 Punkte auf dem Konto – vier mehr als Öhringen – und könnten sich mit einem Sieg etwas vom abstiegsgefährdeten Bereich absetzen. „Nach den Vorbereitungs-Ergebnissen müsste Öhringen auch ganz gut drauf sein“, sagt er. Der Respekt vor dem Gegner ist da. „Die werden sicher wieder mit sehr viel Leidenschaft spielen und es mit Tempo und gutem Zweikampfverhalten versuchen“, sagt Megerle. „Da wird schon viel Druck von denen kommen. Wir müssen da einfach ruhig bleiben. Wenn wir Fußball spielen, werden wir schon unsere Torchancen bekommen.“ Und das hat seine Mannschaft auch gelernt: die Ruhe zu bewahren.

Einschätzung VfR Gommersdorf:

„Das wird eine enge Geschichte, davon bin ich überzeugt“, sagt Jörg Olkus. Der Team-Manager des VfR Gommersdorf (Zweiter der Landesliga Odenwald) testete mit seinem Team sowohl gegen Öhringen als auch Gaisbach. Beide Partien verloren die Gommersdorfer innerhalb einer Woche. Zunächst 0:2 gegen Öhringen, dann vorgestern 0:3 in Gaisbach. „Beiden fehlt etwas der letzte Zug nach vorne. Defensiv stehen sie aber sicher“, sagt Olkus. „Wer es nach vorne etwas besser hinbekommt wird gewinnen. Ich tippe auf ein Unentschieden.“ Sein Eindruck wird von der Statistik untermauert. Beide besitzen im Ligavergleich eine ordentliche Abwehr – 24 (TSG), 25 (SSV) Gegentore – aber nur mäßige Ausbeute im Sturm: 18/23 erzielte Tore.

TSG Öhringen