Aktive Mannschaften: Auswärtsspiele am Sonntag
Gerade rechtzeitig hat die TSG Öhringen ihren Negativlauf in der Landesliga gebrochen. Denn nach Siegen feiert es sich bekanntlich noch schöner. Dann nimmt man Auszeichnungen auch noch fröhlicher entgegen. Denn fünf Tage nach dem 1:0-Erfolg gegen den SV Fellbach durften die Spieler und Verantwortlichen ins Öhringer Rathaus einmarschieren. Zu einer Ehrung. Oberbürgermeister Thilo Michler gratulierte allerdings nicht für die Leistungen in dieser Saison sondern für den Bezirksliga-Titelgewinn und den Aufstieg in die Landesliga. Deshalb war auch der eine oder andere ehemalige Spieler mit dabei.
Doch alle Ehre der Vergangenheit sollte diesen Sonntag wieder vergessen sein. Denn dann geht es um 15 Uhr zu den Aramäern Heilbronn ins Frankenstadion. „Wir können jetzt wieder nach oben schielen“, sagt TSG-Trainer Marius Müller. So weit ist der sportliche Leister Jürgen Birkert noch nicht ganz: „Ich hätte gerne, dass wird die 40-Punkte-Marke am Sonntag knacken. Dann haben wir unser erstes Saisonziel erreicht.“ Und dieses heißt Klassenerhalt. Doch nach der ganz starken Vorrunde und der Herbstmeisterschaft wollen die Öhringer nun bis zum Ende der Saison ganz oben dabei bleiben. Das sollte für einen Tabellenzweiten auch der Anspruch sein. Die Personalsituation entspannt sich nur etwas. Kevin Müller ist vom Urlaub zurück, Joachim Rup ist nach seiner Sperre wieder frei aber angeschlagen. Chris Traub droht durch seine Verletzung länger auszufallen und auch Daniel Alankus fehlt noch eine Partie.
Als Verfolger sollte es auch der Anspruch sein, drei Punkte vom Drittletzten mit nach Hause zu bringen. Zumal die TSG gegen die Aramäer schon zwei Mal in dieser Saison gewann – in der Liga und im WFV-Pokal. Doch Müller warnt: „Die beiden Spiele waren offen und hart umkämpft. Sie hätten auch anders laufen können. Ich denke, dass uns der Platz im Frankenstadion entgegen kommen könnte.“ Doch bei der dritten Auflage des Duells ist eines anders: der Trainer der Aramäer Heilbronn. Mit Goran Dosenovic ist das ein alter Bekannter in Öhringen. Dort beendete er seine aktive Karriere als Fußballer, spielte mit Andreas Hofmann sowie Marin Kartela noch zusammen und sammelte als Co-Trainer von Jochen Sailer erste Trainererfahrung. Später führte er den TSV Pfedelbach in die Bezirksliga. Nun trainiert er einen Landesligisten. „Ich kenne schon auch die aktuelle Mannschaft der Öhringer. Die ist nicht neu für mich und ich weiß, was auf mich zukommt“, sagt Dosenovic. „Das ist eine starke Mannschaft, eine eingeschworene Truppe, die zusammenhält und in der es stimmt. Noch dazu können sie gut Fußball spielen.“
Und nun haben die Öhringer nach zuletzt acht sieglosen Spielen wieder Selbstvertrauen getankt. Doch auch die Leistungskurve der Aramäer zeigt nach oben. Immerhin wurden vier Punkte aus den vergangenen beiden Spielen geholt. Der Klassenerhalt oder zumindest die Relegation scheint wieder möglich zu sein. „Aber ich habe sehr großen Respekt vor Öhringen“, sagt Dosenovic. „Der Tabellenplatz täuscht nicht. Trotzdem wollen wir nicht zu sehr nach den Öhringern sehen, sondern nach uns selbst.“ Und da sind in Heilbronn nun wieder der Glaube und die Hoffnung zurück. „Das war zeitweise etwas verloren gegangen“, sagt Dosenovic. Und so kommt sicher eine kampfstarke Mannschaft auf die TSG zu, die auch die eine oder andere fußballerische Qualität hat. Nur kommen beide Komponenten nicht in jedem Spiel zusammen. Das ist das Problem der Aramäer bisher. „Letzte Woche war es ein Schritt nach vorne. Da hat man gesehen, was in der Mannschaft steckt. Wir hätten auch höher gewinnen können“, sagt Dosenovic. 2:0 hieß es gegen Schornbach. Für Selbstvertrauen hat dies aber trotzdem gesorgt. „Wir hätten schon gegen Pflugfelden gewinnen müssen“, sagt Dosenovic. Da stand es am Ende 1:1 nach einem späten Gegentor. „Wenn wir die Leistung wie zuletzt wieder auf den Platz bringen, können wir auch gegen Öhringen punkten“, sagt Dosenovic.