Wie fast immer: 1. Mannschaft spielt 0:0 // 2. Mannschaft feiert 3. Sieg in Folge
Seinen Humor hatte Wolfgang Guja nicht verloren: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ein 0:0, das ist wie Currywurst ohne Curry“, meinte der Trainer des Landesligisten TSG Öhringen. Ja, es war ein zähes Ringen ohne viel Würze. Viel Kampf, teilweise Abstiegs-Verkrampfung und ganz wenig spielerischer Glanz. Durch das torlose Unentschieden im Derby gegen die Spvgg Satteldorf hielten die Öhringer den Kontrahenten immerhin auf dem Ein-Punkt-Abstand, den sie vorher schon hatten. Aber wieder gelang es der TSG nicht, den ersten Auswärtssieg der Saison zu holen. „Wenigstens haben wir auch nicht verloren. Vorwürfe muss man keinem machen“, sagte Guja. „Wir müssen noch gezielter an den Offensivaktionen arbeiten. Es war unter dem Strich zu viel Klein-Klein.“
Aber auch die Satteldorfer bewiesen, dass sie im Moment zurecht in den Abstiegskampf verstrickt sind. Zwar wechselten sie am vergangenen Montag den Trainer. Statt Martin Weiß hat nun Marcus Becker das Sagen. Doch einen großen Effekt hatte die Maßnahme noch nicht.
Satteldorf hatte die erste Halbzeit zwar im Griff. Aber trotz des größeren Ballbesitzanteils blieben die Gastgeber insgesamt harmlos. Die Zuspiele in die Spitze waren zu ungenau. Und sollte ein Stürmer mal den Ball in der Gefahrenzone haben, verteidigten die Öhringer konsequent. Irgendwie wurden die Abschlüsse geblockt. Aber Satteldorf fehlte es auch an spielerischen Mitteln, die Gäste in Verlegenheit zu bringen. Oft wurden die Bälle lang geschlafen, meist zu ungenau. Andererseits setzten die Gäste in der ersten halben Stunde kaum Offensive Akzente. Erst in der Schlussphase wurden sie etwas gefährlicher. Eingeläutet durch einen Schuss von Antonio Della Rocca aus 17 Metern, den Torhüter Manuel Schoppel zur Ecke lenkte. „In der ersten Viertelstunde hatten wir Schwierigkeiten“, sagte Guja. „Da sind wir zu tief gestanden. Dann wurden wir langsam besser und haben versucht zu spielen.“
Gerade in der ausgeglichenen zweiten Halbzeit hatte seine Mannschaft die besseren Chancen, weil sie nun mutiger war. Wieder begann Satteldorf mit etwas mehr Schwung. Doch jegliche Effektivität, jeglicher Zug zum Tor fehlten. Auch weil die Genauigkeit in den Aktionen nicht vorhanden war. Die Öhringer Defensive stand gewohnt sicher, die Nadelstiche im Spiel nach vorne taten aber nur ein wenig weh. So wie in der 61. Minute als Denny Scholta den Ball nach einer Hereingabe von Della Rocca aus acht Metern übers Tor setzte. Neun Minuten später lenkte Schoppel den Ball ohne Mühe nach einem Schuss von Della Rocca aus 20 Metern über die Latte. Bei der vielleicht größten Chance des Spiels blieb wieder der Torhüter-Routinier Sieger. Nach einem Pass in die Tiefe zögerte Scholta etwas bevor er durchstartete und war dann etwas zu spät. Es fehlte der Raum, um den herausgeeilten Schoppel noch zu umkurven. „Wir haben deren Hochkaräter gut im Griff gehabt“, sagte Guja. „Ich war froh, dass Etzel nicht gespielt hat. Der macht immer viel Betrieb da vorne. Deren Spielweise gegen den Ball ist eklig. Aber sie gibt einem auch Raum. Den haben wir aber nicht genügend genutzt.“
Spvgg Satteldorf: Schoppel, Beck, Weihbrecht (87. Beyer), Becker, Eberlein, Betz (73. Schlageter), Hörle, Doderer, König, Doganay (60. Heck), Kocak (84. Etzel)
TSG Öhringen: Braun, Lauser, Rup, Hofmann, Deibert, Scholta (78. Turkinow), Schappes (60. Bäuerle), Ceesay, Della Rocca, Schropp, Sipahi