TSG reist zum Saisonauftakt zum TSV Schwaikheim
Es war ein stückweit Integrationsarbeit, die Martin Weiß bei der TSG Öhringen zu leisten hatte. Gleich elf Neuzugänge stießen zum Landesligisten – wenn man die Spieler dazu nimmt, die bereits im vergangenen Winter kamen. „Das hat sich durch die lange Pause einfach etwas summiert“, sagt Weiß. Mit Joachim Rup (SGM Dimbach/Bretzfeld), Antonio Della Rocca (SV Treschklingen), Alper Cöleri (SV Treschklingen) und Ramazan Kandazoglu (Trainer TSV Ilshofen II) sind andererseits nur vier Abgänge zu verzeichnen.
„Aber es hat gut funktioniert. Die Integration der neuen Spieler ist das kleinste Problem, das wir haben“, sagt Weiß. „Einige haben ja auch Öhringer Vergangenheit, das passt ganz gut. Und das Einstandsfest war eine schöne Sause.“ Aber danach gab es nur wenig zu feiern für die Öhringer. Gleich das erste WFV-Pokalspiel ging gegen den Lokalrivalen TSV Pfedelbach mit 0:3 verloren. „Ich habe ein gutes Gefühl, was die Leute betrifft. Wir haben schon eine gute Mannschaft, in der es passt“, sagt Weiß. Doch dann kommt eine große Einschränkung: „Wenn ich sage, dass die Mannschaft von den Typen her zusammenpasst, muss ich auch sagen, dass die Vorbereitung nicht ganz so lief, wie ich es erwartet und mir auch erhofft habe.“ Die Trainingsbeteiligung ist einer seiner großen Kritikpunkte, aber auch die Eigeninitiative, fit zu sein. „Die Einstellung zum Landesligafußball ist noch zu wenig“, sagt Weiß. „Es fehlt etwas das Feuer oder was sonst noch dazu gehört. Sicher haben wir einige Verletzte und die Saison fängt sehr früh an, fast mit dem Beginn der Sommerferien. Aber ich weiß nicht, ob das Problem auch andere Mannschaften so wie wir haben.“ Gleich mehrere Öhringer werden zum Saisonstart im Urlaub sein. Zudem fehlt der spielende Co-Trainer und Rückkehrer Andrey Nagumanov noch eine Weile, da er weiter an einer Verletzung laboriert.
„Der August wird hart für uns, weil wir auch personell immer wieder umstellen müssen“, sagt Martin Weiß. „Bisher war es zu wenig. Und wir müssen eigentlich mehr machen als andere Mannschaften, um unser Ziel zu erreichen.“ So fordert Abteilungsleiter Michael Carle: „Was wir sehen wollen, ist Einsatz. Die Grundtugenden müssen da sein.“
Das Öhringer Ziel heißt primär Klassenerhalt. In den vergangenen beiden Jahren blieb die TSG in erster Linie wegen des coronabedingten Saison-Abbruchs und der Tatsache, dass es deshalb keine Absteiger gegeben hat, in der Landesliga. „In der Vorbereitung studiert man normalerweise eine Formation und Abläufe ein, das war bei uns nicht möglich. Deshalb müssen wir daran weiter arbeiten“, sagt Martin Weiß.
Der Öhringer Trainer schätzt die Liga wie in den vergangenen Jahren ein. „Im Prinzip wird es wenige Mannschaften geben, die ganz vorne sind und von der Qualität her besser als die anderen sind“, meint Weiß. Dazu zählt er die Sportfreunde Schwäbisch Hall, den SV Breuningsweiler und den FV Löchgau. „Dazu kommen noch ein, zwei Überraschungsteams“, sagt Weiß. „Alle anderen werden versuchen, nicht hinten reinzurutschen und irgendwie die Klasse zu halten.“