Schwache Leistungen und deutliche Niederlagen der 1. und 2. Mannschaft
Martin Weiß gehört eher zu den ruhigen Vertretern der Trainerzunft. Doch am Samstag platzte selbst dem Coach des Landesligisten TSG Öhringen der Kragen. Während das Team des FV Löchgau im Otto-Meister-Stadion ausgelassen seinen 4:0-Auswärtssieg feierte, ließ Weiß im Kreis seiner mit hängenden Köpfen dastehenden Spieler lautstark seinem Ärger freien Lauf. Die deutlichen Worte hatten sich die Kicker des Tabellenletzten nach einer schwachen Leistung verdient.
„Wir haben all das vermissen lassen, was wir uns vorgenommen hatten und waren chancenlos. Die Niederlage war auch in der Höhe verdient“, kritisierte Weiß. „Mit so einer Leistung steht man zu Recht ganz unten in der Tabelle. Da gibt es nichts schönzureden.“
Die Gastgeber bemühten sich nach einem schnellen Rückstand zwar zumindest zeitweise, erweckten aber nie den Eindruck, der Partie eine Wende geben zu können. Zu harmlos präsentierten sich die Offensivaktionen, zu fehlerbehaftet waren die Defensivarbeit und der Spielaufbau.
Während die Öhringer mit nur drei Punkten aus zehn Begegnungen auf eine ernüchternde Zwischenbilanz blicken, verbesserte sich Löchgau mit nun 19 Zählern auf Rang vier. „Vergangenes Jahr haben wir einen vor den Latz geknallt gekriegt, als Öhringen auch Letzter war und wir zu Hause 0:1 verloren haben“, zog Gäste-Trainer Thomas Herbst diesmal ein positives Fazit. „Wir hätten noch mehr Tore erzielen können. Aber ich habe den Jungs gesagt, wer sind wir, dass wir nach vier Toren nicht zufrieden sein können.“
Es waren gerade mal drei Minuten gespielt, da stand es bereits 0:1. Terry Asare wurde über rechts geschickt, seine Flanke landete beim freistehenden Tim Schwara, der aus kurzer Distanz TSG-Keeper Patrick Bauer keine Chance ließ. Die TSG übernahm anschließend die Initiative, zu mehr als einem harmlosen Schuss von Ramazan Kandazoglu (17. Minute) reichte es jedoch zunächst nicht.
„Es ist bitter, wenn man nach drei Minuten ein Tor kassiert, aber danach geht ein Spiel ja noch 87 Minuten“, sagte Martin Weiß. Er hatte sich ein größeres Aufbäumen seiner Jungs erhofft. Löchgau sorgte in der 20. und 26. Minute für weitere brenzlige Situationen. Wenig später war es dann soweit, Asare verlängerte einen Flankenball per Kopf zum 0:2 (30.) ins lange Eck. Knapp drei Minute später die beste Öhringer Möglichkeit im ersten Durchgang, doch Joachim Rup scheiterte aus spitzem Winkel. Es folgten noch zwei Möglichkeiten der Gäste (36., 41.).
Auch nach dem Seitenwechsel blieb das erhoffte Aufbäumen der Platzherren aus, während Löchgau zwei Mal für Gefahrenmomente sorgte (54., 64.). Ein Fehlpass von Mansour Ceesay leitete in der 65. Minute das 0:3 ein. Erneut traf Asare, diesmal mit einem platzierten Schuss aus 20 Metern. Glück hatte die TSG in der 76. Minute, als ein Freistoß von Cedric Cramer durch Bauer gerade noch so an die Latte gelenkt wurde. Für Öhringen gab es in Durchgang zwei bis dahin nur zwei, drei harmlose Abschlüsse zu notieren. Zu einer guten Chance reichte es dann aber doch noch. Wadim Turkinow stürmte von rechts Richtung Tor, scheiterte aus sechs Metern jedoch an Schlussmann Sven Altmann (81.). Den Schlusspunkt setzen die Gäste mit dem 0:4 (87.). Auch an diesem Tor war Terry Asare maßgeblich beteiligt, sein Pass wurde von Philipp Schropp unglücklich ins eigene Netz abgefälscht.
„Löchgau hat nach vorne viel Qualität. Gegen die kann man auch verlieren, aber nicht so wie wir. Das reicht nicht. Das ist zu wenig, um in der Landesliga Fußball zu spielen“, lautete das Fazit von Martin Weiß für diese Begegnung. Der Trainer war da längst wieder in einen ruhigeren, leisen Ton übergewechselt, so wie man ihn kennt.
TSG Öhringen: Bauer, Rup, Helmig, Schropp, Kandazoglu, Dietscher (62. Cöleri), Pankin (72. Jankowski), Frank, Mansour, Krause (72. Krenkler), Walter (46. Turkinow).
FV Löchgau: Altmann, Haile, Feufel, Lamatsch (72. Baki), Schwara (39. Tschentscher), Wiens, Gurth, Kühnle, Asare, Sprigade (82. Trautmann), Cramer (82. Wieland).
Tore: 0:1 (3.) Schwara, 0:2 (30.) Asare, 0:3 (65.) Asare, 0:4 (87. Eigentor) Schropp.