Die 1. Vorbereitungswoche liegt hinter unserer 1. Mannschaft
Deutlich mehr Arbeit, als dies erwartet worden war, galt es für die Verantwortlichen der TSG Öhringen bei den Planungen für die Saison 2018/2019 zu leisten. Gleich elf Spieler haben den Verbandsliga-Absteiger in der Sommerpause verlassen, darunter wichtige Leistungsträger. Zudem legen Hannes Wegner (Studium), Lukas Baumann (Auslandspraktikum) und Steffen Pscheidl (beruflich bedingt) eine Pause ein. Nico Braun wird verletzungsbedingt noch bis zur Winterpause fehlen. Nur sieben Akteure der abgelaufenen Runde werden im August mit Öhringen in die Pflichtspiele starten. 15 Neuzugänge sollen die Abgänge kompensieren.
Am Montagabend versammelten Chefchoach Wolfgang Guja und seine spielenden Co-Trainer Andreas Hofmann und Mert Sipahi ihren neuen Kader zu einer ersten lockeren Übungseinheit. Komplettiert wird das Trainerteam durch Ruben Götz, der sich um die Torhüter kümmert. „Wir stehen vor einem Neuanfang, alles wird auf null gestellt“, sagt Guja mit einem Blick auf die vielen Abgänge: „Das ist sehr ärgerlich, war aber nicht zu verhindern.“
Kein Verständnis Bei Jürgen Birkert ist der Frust noch nicht vollständig abgeklungen. „Ich bin von vielen, die uns verlassen haben, enttäuscht, aber nicht von allen. Abgänge hat man in jedem Sommer, das ist normal“, sagt der Sportliche Leiter. „Es gab Abgänge die fair verliefen und kalkulierbar waren, so wie bei Volkan Demir. Es gab aber auch Wechsel von Spielern, die uns eigentlich schon zugesagt hatten, und dafür habe ich kein Verständnis.“
Auch für Birkert folgt nach dem ungewollten Umbruch nun ein Neubeginn. „Wir fangen wieder an, so wie vor fünf Jahren. Nur mit dem Unterschied, dass wir damals aus der Landesliga abgestiegen waren“, sagt Birkert. „Ich denke schon, dass ein einstelliger Platz möglich ist. Wir wollen diesmal eine ruhige Runde spielen, um die neuformierte Mannschaft zu festigen, das ist erstmal völlig ausreichend.“
Wolfgang Guja sieht seinen Kader gut aufgestellt. „Das Gerüst ist vorhanden, mit Spielern die Verbands- und Landesliga-Erfahrung mitbringen. Darauf gilt es das neue Team aufzubauen“, sagt der Trainer. Mit Betim Rugovaj, Christian Schappes und Della Rocca wurden Spieler verpflichtet, die auch schon höher gekickt haben. Der Rest der Zugänge sind Spieler aus der eigenen Jugend oder unterklassig spielenden Vereinen der näheren Umgebung.
Selbstkritischer Guja ist aber überzeugt, dass alle neuen Akteure hungrig sind, und sich in der Landesliga beweisen wollen. „Die Mannschaft muss sportlich und menschlich zusammenwachsen und das möglichst schnell“, weiß Guja das viel Arbeit vor ihm liegt und es darum geht, sich von Beginn an aus dem Abstiegskampf herauszuhalten. „Es gilt, etwas Nachhaltiges aufzubauen und die Spieler an den Verein zu binden. Alle sollen Spaß am Fußball haben. Wir müssen aber auch etwas selbstkritischer sein.“
Für Birkert ist es eine „Herkulesaufgabe“, die sein Trainerteam zu meistern hat. Groß ist aber auch die Freude, dass vier Jungs der eigenen A-Junioren den Sprung in die erste Mannschaft geschafft haben. „Unsere Jugendarbeit trägt jetzt erstmals Früchte“, sagt Birkert nicht ganz ohne Stolz. Ansonsten verliefen die Verhandlungen mit neuen Akteuren zäh. „Für eine Position muss man mindestens mit drei Spielern sprechen, um am Ende eine Zusage zu erhalten. Letztlich ist alles eine Frage des Geldes.“ Und da wollte man bei der TSG nicht zu viel investieren.