1. Mannschaft verliert auch das 2. Derby gegen Pfedelbach
Es gab reichlich Stoff für Diskussionen. Nach dem Landesliga-Derby zwischen der TSG Öhringen und dem TSV Pfedelbach und auch während. Die Öhringer hatten einen Hauptschuldigen für Ihre klare Niederlage ausgemacht: den Schiedsrichter. „Ich finde es schade, dass man so einen Schiedsrichter zu einem Derby schickt, der ab der ersten Aktion, dem ersten Zweikampf sofort gelbe Karten verteilt und so schon nach zehn Minuten das Spiel eigentlich entscheidet, mit einmal gelb und dann rot. So macht es keinen Spaß. So brauchst du nicht Fußball spielen“, ärgerte sich TSG-Trainer Wolfgang Guja.
Nach 35 Minuten stand es im Otto-Meister-Stadion bereits 3:0 für die Gäste aus Pfedelbach. Die TSG hatte zu diesem Zeitpunkt schon zwei Mann weniger auf dem Feld. In der 16. Minute musste Mert der Sipahi mit Rot vom Feld. „Für mich war es unberechtigt, da gibt man vielleicht gelb“, schimpfte Guja. Es war eine sehr harte Entscheidung. Der Öhringer kam im Zweikampf etwas zu spät, und erwischte Jens Schmidgall. Allerdings hinterließ der Tritt auch deutliche Spuren. „Ich kann‘s von meiner Position nicht beurteilen. Der Schiedsrichter stand sehr nah dran. Ich will nicht beurteilen, dass bei der Roten Karte das Schienbein offen ist. Das ist dann schon richtig getroffen. Wie man es dann auslegt ist Schiedsrichterentscheidung. Da war das Spiel eigentlich durch“, meinte TSV-Trainer Martin Wöhrle.
„Es war ein normales Foul“, sagte Sipahi. „Ich hab einfach den Fuß getroffen.“ In der 28. Minute musste dann auch Joachim Rup vom Feld – mit Gelb/Rot. Es war eine unnötige Aktion von einem erfahrenen Spieler, der bereits gelb gesehen hatte. Er checkte Andreas Cebulla einfach weg, der Ball wäre eh ins Aus gegangen. „Ich wollte eigentlich nur meinen Körper reinstellen“, erklärte Rup. Er kam aber mit der Schulter voran. Rup ärgerte sich vor allem über seine erste Karte: „Da habe ich klar den Ball gespielt und Michael Blondowski kommt mit dem Kopf weit runter und schreit, dabei habe ich ihn gar nicht berührt. Der Schiedsrichter ist darauf reingefallen.“
Schon vor den Platzverweisen stand es 1:0 für die Pfedelbacher. Nico Hütter hatte in der 11. Minute durch einen Aufsetzer die Führung erzielt. Und es sollte noch schlimmer für Öhringen kommen. Bei einer Flanke flog der Ball gegen den Arm von Andreas Hofmann. Der Elfmeter war vertretbar und Michael Blondowski (31.) verwandelte sicher zum 2:0. Nur drei Minuten danach fiel die Vorentscheidung. Nach einem Missverständnis von Torhüter Dennis Overkamp und Kapitän Johannes Deibert schob Michael Blondowski den Ball zum 3:0 ein. Das war die Vorentscheidung noch vor der Pause.
In der zweiten Halbzeit plätscherte die Partie vor sich hin. „Wir hatten uns vorgenommen, dass wir in der zweiten Halbzeit die Euphorie mitnehmen wollen. Das hat gar nicht funktioniert. Die zweite Halbzeit war grauenhaft. Schon die erste Halbzeit war von uns nicht das, was wir spielerisch eigentlich können oder erwarten. Die zweite Halbzeit kann ich nicht erklären, warum wir es nicht hinbekommen haben“, ärgerte sich Wöhrle. Pfedelbach schaltete zurück, Öhringen war auf Schadensbegrenzung bedacht. „Was das Team dann aber gemacht hat nach den 15 Minuten, auch mit neun Mann, war super, richtig stark, taktisch gut, diszipliniert, mutig. Und auch verdient die zweite Halbzeit ganz klar 1:0 gewonnen, auch mit zwei Mann weniger, das zählt für mich“, sagte Guja. „Die haben jetzt drei Punkte, denen wird es scheiß egal sein, wie sie gespielt haben.“ Und so verdienten sich die Öhringer auch den Treffer zum 1:3-Endstand von Nico Bäuerle in der 77. Minute. Danach machte Pfedelbach wieder etwas mehr nach vorne und Overkamp durfte sich noch zwei Mal auszeichnen.
„Die zwei Platzverweise sind traurig. Nächste Woche müssen wir über uns hinauswachsen“, sagte Rup. Gerade das wohl längere Fehlen von Sipahi könnte ein entscheidender Nachteil im Kampf um den Klassenerhalt für die TSG sein.
TSG Öhringen: Overkamp, Lauser, Rup, Hofmann (69. Jovanovic), Deibert, Scholta (64. Weyreter), Ceesay, Bäuerle, Della Rocca (90.+1 Schappes), Schropp, Sipahi.
TSV Pfedelbach: Petrowski, Hütter, Hilkert, Schilling (14. Rehklau), Lück, Helming (79. Volkert), Schmidgall, Andreas Cebulla (88. Uzuner), Blondowski, Gebert, Krämer (71. Schmidgall).
Tore: 0:1 (10.) Nico Hütter, 0:2 (30.) Michael Blondowski (Handelfmeter), 0:3 (34.) Julian Krämer, 1:3 (76.) Nico Bäuerle.