1. Mannschaft: Trainingsauftakt am kommenden Montag
Der Umbruch beim Landesligisten TSG Öhringen fällt vor der kommenden Saison etwas geringer aus als vor der vergangenen, er ist aber auch dieses Mal verhältnismäßig groß.
Vor dem letzten Heimspiel wurden vier Spieler verabschiedet. Torhüter Nicolas Braun kehrt zum TSV Neuenstein zurück, da er aus privaten Gründen etwas kürzertreten will. Robin Kreuzer zieht es ebenfalls zu seinem Ex-Verein zurück. Er geht zum A1-Aufsteiger TSV Bitzfeld. Johannes Deibert will aufhören und Christian Schappes wird ebenfalls nicht mehr für die TSG spielen. So weit so gut. Es blieb zunächst alles im Rahmen. Dann verkündete auf einmal mit Lucas John ein weiterer Torhüter seinen Abgang. Maurice Loßner geht ebenfalls wieder und dann kam da noch Nico Bäuerle mit seinem Abwanderungswunsch. Dabei war er einer der ersten Öhringer, die zunächst ihr Ja-Wort für eine weitere Saison gegeben hatten. Nun spielt er nächste Saison aber für den Ligakonkurrenten Spvgg Satteldorf. Ebenfalls zu einem Ligakonkurrenten hat es Alexander Overcenko gezogen: er wechselte kurz vor Ende der Wechselperiode zum TSV Schwaikheim. Da er in Ludwigsburg wohnt hatte er den Öhringern schon früh signalisiert, dass ihm der Zeitaufwand für die Fahrten zu Training uns Spiel eigentlich zu groß war. Nach reiflichen Überlegungen entschied er sich schließlich für einen Wechsel.
Also musste Birkert handeln und doch stärker tätig werden als geplant. Auch dieses Mal lag sein Fokus auf jungen Talenten und alten Bekannten. So kehrt Samuel Helming vom TSV Pfedelbach zur TSG Öhringen zurück. Er ist einer der wenigen erfahrenen Neuzugänge.
Mit den Defensivspielern Lars Krenkler und Hapilan Jeyachandran sowie Stürmer Rade Jovanovic rücken drei Spieler aus der A-Jugend in den Landesliga-Kader. Fürs zentrale defensive Mittelfeld ist Patrik Mößner (SC Ilsfeld/Bezirksliga Unterland) geplant. Auch Bayram Ali Özdemir (Türkspor Neckarsulm) ist für das Mittelfeld geplant. „Er strotzt nur so vor Selbstbewusstsein und will es nun in der Landesliga versuchen. Im Training hat er einen guten Eindruck hinterlassen“, sagt Birkert. Und wieso nicht gleich noch einen weiteren Spieler von Türkspor Neckarsulm holen. Birkert und Muhammed Dogan kennen sich schon länger. „Er war bei mir in meiner Jugend-Verbandsliga-Meistermannschaft“, sagt Birkert. „Allerdings hatte er es schwer bei mir, da er damals ein Filou war. Er hat trotzdem entscheidende Tore geschossen.“ Doch das war einmal. Der in Heilbronn wohnende Stürmer, der in seiner Jugend auch schon in Öhringen spielte, ist ruhiger geworden. „Mittlerweile ist er verheiratet und solide. Er will sich jetzt wieder mehr auf den Fußball konzentrieren“, sagt Birkert. Ebenfalls in Neckarsulm spielte bisher Patrick Abele – allerdings bei der Sport-Union in der zweiten Mannschaft beziehungsweise der A-Jugend. Mit dem Spielmacher Jona Baur konnte er einen Futsal-Nationalspieler vom Landesliga-Absteiger SSV Gaisbach abwerben. Dies könnte insofern zu kleineren Problemen führen, dass dann mit Mert Sipahi und Baur gleich zwei Öhringer zum Futsal abberufen werden können. Ein kalkuliertes Risiko. Beide werden nicht allzu oft fehlen und bei dem etwas breiteren Kader gibt es nun auch bessere Möglichkeiten dies zu kompensieren.
Bleiben noch Torhüter Tobias Söhner (FV Mosbach/Landesliga Odenwald), mit dem Birkert nach den Abwanderungsgedanken von John wieder die Gespräche forcierte sowie Jan Kast aus der Jugend von Astoria Walldorf. „Er ist 18 Jahre, wohnt in Heilbronn und könnte noch ein Jahr in der A-Jugend spielen“, sagt Birkert. Kast wollte nun eine Ausbildung beginnen und sich somit auch fußballerisch verändern. „Er könnte einer der besten Fußballer sein, die wir haben“, sagt Birkert. „Ich halte große Stücke auf ihn.“ Im Defensivbereich ist er flexibel einsetzbar.
Zu guter Letzt wird Amin Yazji zur TSG stoßen. „Er hat einen guten Eindruck hinterlassen“, sagt Birkert, der sich zusammen mit Trainer Wolfgang Guja auch ein Spiel der zweiten Neckarsulmer Mannschaft ansah, in der Yazji spielte. „In Freiberg hat er vorher A-Jugend-Oberliga gespielt“, sagt Birkert.
Nachdem vergangene Saison lange um den Klassenerhalt gezittert wurde, hoffen Birkert und Guja nun auf eine Saison fernab der Abstiegsränge. Einfach wird das aber auch mit dem vergrößerten Kader nicht.