1. Mannschaft startet mit zwei Neuzugängen in die Rückrundenvorbereitung
Es wird keine einfache Rückrunde für den Landesligisten TSG Öhringen. Das ist Fakt. Es werden auch die Motivationskünste von Trainer Wolfgang Guja gefragt sein. Mit nur zehn Punkten überwintert das Team als Schlusslicht. Das Unternehmen Klassenerhalt wird ein schwieriges. Und das mit einem ausgedünnten Kader. Vor Weihnachten stehen einem Neuzugang sechs Abgänge gegenüber. „Wir haben schon eine gewisse Bereinigung“, sagt Guja.
Als Neuzugang verstärkt Michael Leb, der von den Sportfreunden Schwäbisch Hall kommt, die Mannschaft. „Wir hatten einige gute Gespräche. Leider haben nicht alle zum Erfolg geführt. Eines läuft noch“, sagt Guja. „Das ist schade, es hätte die Situation verbessert.“ Leb ist ein Mittelfeldspieler, der gerne mehr Spielpraxis hätte als zuletzt bei den Sportfreunden. „Es ist gut, dass er sich für uns entschieden hat. Wir können ihn brauchen“, sagt Guja. Außerdem will er einige A-Jugendspieler mit in die Vorbereitung nehmen. Dazu hat sich auch Co-Trainer Andre Wolf bereit erklärt, wieder auf dem Platz auszuhelfen.
Nicht mehr zum Kader gehört Firat Kaya, der erst im Laufe der Vorrunde zum Team stieß. „Es hat von der Anwesenheit nicht gepasst“, sagt Guja. Ebenfalls nicht mehr mit von der Partie ist Jona Baur. Bei ihm sorgen Referendariat und Futsal für einen großen Aufwand. „Es war von beiden Seiten fair“, sagt Guja. „Wir hätten ihn allerdings schon gerne behalten, auch wenn es mit den Trainingszeiten etwas schwierig war.“ Hinzu kommt Andreas Hofmann, der endgültig aufhören und nur noch als Co-Trainer fungieren will. Marc Hütter hat sich dazu entschieden, in der zweiten Mannschaft (SGM Bretzfeld/Öhringen II) zu spielen, ist aber eine Option, wenn Not am Mann ist. Fehlen wird außerdem Mert Sipahi, der zu einer längeren Reise aufbricht.
„Der Kader wird etwas kleiner sein“, sagt Guja. „Mal sehen, wie es sich mit den Langzeitverletzten entwickelt.“ So könnte unter anderem Joachim Rup nach seinem Kreuzbandriss im Laufe der Rückrunde wieder zur Verfügung stehen. „Was muss passieren, um tatsächlich den Klassenerhalt noch zu schaffen“, hinterfragt Guja. „Das wichtigste sind Zusammenhalt und Engagement. Jeder muss Zeit investieren, sich vorbereiten und ein besseres Fitnesslevel haben. Es geht nur über das Team, wenn wir eine Chance haben wollen. Jeder muss in den Grenzbereich gehen.“ Er selbst will den Jungs kein Alibi geben, will versuchen, den Glauben an die letzte Chance zu vermitteln. Dabei ist die Situation schwer, aber nicht vollkommen aussichtslos. Die zehn Punkte nach der Vorrunde bedeuten sieben Zähler Rückstand auf den Relegationsplatz. Dort steht momentan der SV Salamander Kornwestheim – punktgleich mit dem TSV Pfedelbach. Dann klafft eine Vier-Punkte-Lücke auf den SV Breuningsweiler. „Ich möchte einfach, dass die Spieler alles aus sich rausholen und zeigen, was sie können“, sagt Guja. „Dazu braucht es Bereitschaft. Es geht ja nicht nur um die fußballerischen Fähigkeiten, sondern auch die mentale Qualitäten. Das ist die Erwartungshaltung. Wie es dann ausgeht, werden wir sehen.“ Er will bedingungslosen Einsatz sehen. In der Vorrunde spielten die Öhringer häufig zu brav. Die Galligkeit fehlte in zu vielen Situationen. Nicht immer war der unbedingte Wille zu erkennen, ein Spiel gewinnen zu wollen oder einfach nur ein Tor zu schießen.
„Die Situation ist nicht erst in den vergangenen sechs Monaten entstanden, sondern bereits im Februar 2018, als ich übernommen habe“, sagt Guja. Die Nachwehen des Verbandsligaaufstiegs und des direkten Wiederabstiegs ziehen sich bis jetzt durch. Auch aus der vergangenen Saison, in der gerade so der Klassenerhalt geschafft wurde, blieben nur wenige Führungsspieler übrig. „Wir haben es nicht geschafft, weitere erfahrene Qualitätsspieler zu verpflichten und haben eine junge Mannschaft. Aber das ist einfach so. Jammern hilft nicht“, sagt Guja. „Wir wollen die Mannschaft soweit es geht zusammenhalten. Und falls es in die Bezirksliga gehen sollte, wollen wir für die Zukunft wieder etwas aufbauen und weiter wie ein Landesliga-Verein agieren.“