1. Mannschaft reist zum kleinen Derby nach Satteldorf // TSG II empfängt am Sonntag Neuenstein II
Es traf Martin Weiß unvorbereitet. Am Montag erfuhr er, dass er nicht mehr Trainer des Landesligisten Spvgg Satteldorf sein soll. Am Samstag (Spielbeginn 16 Uhr) steht beim Hohenloher Derby gegen die TSG Öhringen Marcus Becker als Verantwortlicher an der Seitenlinie. Er hätte den Club in der nächsten Saison erst übernehmen sollen. Dadurch kommt noch etwas mehr Brisanz in das Duell zweier abstiegsgefährdeter Clubs.
Martin Weiß wollte zunächst gar nicht viel zu seiner Freistellung sagen. Dann meinte er aber doch noch: „Ich bin es gewohnt, dass man anders mit Menschen umgeht. Das erwarte ich auch. Kommunikation und ehrliche Worte haben gefehlt. Es gab kein Signal vorher. So wie es ablief, war es nicht fair.“ Satteldorfs Sportliche Leiter Dominik Streicher meinte aus dem Krankenhaus, in dem er gerade eine bakterielle Schleimbeutelentzündung behandeln lässt: „Dass es aus seiner Sicht nicht glücklich gelaufen ist, da gebe ich ihm Recht. Aber für uns war klar, dass wir nach dem Spiel reagieren müssen.“ Nach der 1:3-Niederlage im Derby gegen Crailsheim sahen sich die Verantwortlichen zum Handeln gezwungen. „Wir hatten ja schon im Winter bekannt gegeben, dass es in der nächsten Saison einen neuen Trainer gibt“, sagt Streicher. Bis dahin wollte man es mit Weiß durchziehen. „Er hat seine Sache weiter gut gemacht und war auch bemüht. Aber wir hatten das Gefühl, dass die Mannschaft blutleer wirkt. Wir wollten durch den Schritt auch die Mannschaft vor den letzten zehn Spielen in die Pflicht nehmen.“ Dass die Entscheidung so plötzlich kam, begründet er so: „Wir wollten dem Nachfolger die Möglichkeit geben, vor dem wichtigen Spiel gegen Öhringen drei Mal zu trainieren. „Das ist ein kleines Derby und zudem geht es gegen eine Mannschaft, die nicht weit weg von uns ist.“ Beide Teams trennt nur ein Punkt. Öhringen (26) ist Neunter, Satteldorf (25) Elfter. „Das wird mit Sicherheit nicht einfach. Wir müssen ganz klar die eigenen Fehler abstellen und im Defensivverbund besser arbeiten“, sagt Streicher. Da kommt es gerade recht, dass Torhüter Manuel Schoppel wieder spielen könnte.
Für TSG-Coach Wolfgang Guja bietet die Partie Risiko und Chance zugleich. „Der Trainerwechsel bei denen macht es sicher nicht einfacher“, sagt Guja. Der Tatsache, dass seine Mannschaft das zweitschlechteste Auswärtsteam der Landesliga ist, will er nicht allzu viel beimessen. „Das hatte auch oft mit dem Spielverlauf zu tun, der ungünstig war für uns. Aber auf ein Neues. Es ist Derbyzeit, wir wollen zeigen, was wir draufhaben, dass wir wissen, worum es geht.“