1. Mannschaft reist am Samstag nach Gmünd
Zum Abschluss des Gesprächs fällt Jürgen Birkert noch ein Bild ein, das die Situation des Aufsteigers TSG Öhringen treffend beschreibt: „Ich hoffe, dass im Abschlusstraining die Verbandsliga an die Türe klopft und sagt, ich bin da. Denn, bevor wir irgendwelche Ansprüche stellen können, müssen wir erstmal in der Liga ankommen.“ Der Sportliche Leiter hat nicht erst beim 2:4 gegen den VfL Pfullingen einige Defizite ausgemacht. Am Samstag um 15.30 Uhr geht es nun zum 1. FC Normannia Gmünd. Die Gastgeber haben wie Öhringen bisher drei Punkte auf dem Konto. Auch das Torverhältnis von 6:9 (1. FC) und 6:11 (TSG) ist ähnlich. Auf Augenhöhe mit den Gmündern sieht Birkert seine Mannschaft trotzdem (noch) nicht. Schließlich haben die Gastgeber einige Jahre mehr Verbandsliga-Erfahrung. „Ich glaube, die sind stärker als im Vorjahr“, sagt Birkert, „die haben sich auch in Ilshofen gut verkauft.“ So schlecht verkauft haben sich auch die Öhringer in ihren ersten drei Verbandsliga-Spielen nicht. Aber es gibt eben noch Luft nach oben. „Wir machen zu viele Fehler im Spielaufbau“, ärgert sich Birkert. „In der Landesliga hat sich das noch kompensieren lassen. In der Verbandsliga geht alles schneller, ist weniger Platz da. Wir müssen auch flexibler sein. In den letzten Spielen war es zu leicht, unsere Passwege zuzustellen.“
Im Moment scheint es, als sei der eine oder andere Spieler an seine Grenze gekommen. Leichtfertige Abspielfehler und ein teilweise unsicheres Stellungsspiel schafft Probleme. „Wir schalten oft zu langsam“, bemängelt Birkert die Handlungsschnelligkeit. „Das kann man sich in der Verbandsliga nicht erlauben.“ Und noch etwas fiel ihm auf: „Wir haben auch körperlich die Verbandsliga noch nicht angenommen“, sagt Birkert. Er will dies aber nicht nur als Kritik verstanden haben, sondern eher als Analyse. „Das ist jetzt ein Prozess, der in Gang kommen muss. Vor allem die älteren Spieler müssen sich darauf einstellen. Positiv sind eher die jungen Spieler wie Markus Herkert, Nicolai Schiffmann oder Ricky Madaro zu erwähnen.“
Es sind in erster Linie die erfahrenen Spieler, die sich an die neue Herausforderung gewöhnen müssen – wobei ja erfahren keineswegs verbandsligaerfahren heißt. Im württembergischen Oberhaus spielte ja bisher noch kaum ein Öhringer Spieler.
„Der Umstellungsprozess muss jetzt einfach in Gang kommen. Wenn dies der Fall ist, können wir auch Ansprüche stellen“, sagt Birkert. In Gmünd wäre er auch mit einem Punkt zufrieden – wenn die Leistung stimmt.
„Auf der anderen Seite dürfen wir aber auch nicht in Schwarzmalerei versinken“, sagt der Sportliche Leiter. „Wir sind ja nur ein Punkt hinter dem Soll. Und im Training hat es zuletzt besser ausgesehen.“ Er geht davon aus, dass die Gastgeber auf drei Punkte spielen werden. „Das muss deren Anspruch zu Hause gegen einen Aufsteiger sein“, sagt Birkert. „Das wird mit deren Auftritt zuletzt in Ilshofen nicht zu vergleichen sein.“