1. Mannschaft kassiert Ausgleich mit dem Schlusspfiff
Der jungen Öhringer Mannschaft fehlt noch die Cleverness, die Konsequenz. Zwar ist klar ersichtlich, dass der Aufsteiger seit dem Saisonbeginn einen Riesenschritt nach vorne gemacht hat, doch immer wieder bringt sich die Truppe durch unnötige Fehler selbst in Bedrängnis. „Wir sind im Zweikampf präsenter als noch zu Saisonbeginn und erarbeiten uns viele Chancen“, meinte Müller. Und auch der Sportliche Leiter Jürgen Birkert ist froh über die Entwicklung. „Wie wir aufgetreten sind ist aller Ehren wert. Wir halten gut dagegen und kratzen und beißen auch. Wir sind langsam in der Verbandsliga angekommen. Man muss ja auch sehen, dass wir gegen den Zweiten gespielt haben. Aber die Enttäuschung ist natürlich wegen des Zeitpunkts des Ausgleiches groß.“
Öhringen begann stark und ging durch Daniel Alankus in der 11. Minute in Führung. Der Ausgleich folgte in der 24. Minute durch Jonas Frey, der einen Foulelfmeter verwandelte. Öhringens Torhüter Ruben Götz hatte sich den Ball vom Fuß eines Tübinger Angreifers geschnappt, der Tübinger kam dabei zu Fall. Damit ging es dann auch in die Kabinen.
In der 46. Minute ging dann Alankus nach einem langen Ball durch, scheiterte aber an Torhüter Stefan Baumann. Auf der Gegenseite rettete zwei Minuten später Götz. Mit dem 1:2 in der 55. Minute schien die Partie endgültig zu kippen. Lars Lack traf per Freistoß flach ins kurze Eck. „Das war irgendwie der Knackpunkt“, meinte Tübingens Coach Michael Frick. „Das hat uns nicht gut getan.“
Denn die Öhringer zeigten Moral. Nur vier Minuten später gelang Volkan Demir der Ausgleich. Alankus hatte vorgelegt. Auch das Sturmduo harmoniert immer besser. Nur zwei Minuten später erzielte Demir das 3:2. Nach einem Zusammenprall war ein Tübinger 25 Meter vor dem eigenen Tor liegen geblieben, Demir lief durch und schloss ab. Als sich dann Jan Binder einen Aussetzer erlaubte und er den Ball zu Johannes Bemmerer durchließ, schien die Partie mit dem 4:2 in der 70. Minute entschieden. „Ich kann mich nicht daran erinnern, so viele technische Fehler bei uns gesehen zu haben“, ärgerte sich Gästetrainer Michael Frick. „Aber wir haben auch immer wieder aufblitzen lassen, was wir können.“ So startete seine Mannschaft eine Aufholjagd in den letzten 20 Minuten. Diese war aber auch dadurch begünstigt, dass Öhringen noch einige Möglichleiten ausließ.
Zunächst fiel jedoch das 3:4 durch Tobias Dierberger in der 79. Minute. Dann vergab Alankus (81.) eine Möglichkeit aus spitzem Winkel, nach dem anschließenden Eckball hielt Baumann den Ball beim Kopfball von Marin Kartela sicher.
In der 88. Minute zielte Demir etwas zu hoch. Dann klärten die Öhringer an der eigenen Eckfahne nicht richtig. Der Ball landete direkt bei einem Tübinger und von da bei Lack, der geschickt bei Kartela einfädelte. Den Elfmeter verwandelte Lack sicher. „Wir sind nach dem 1:2 zurückgekommen“, suchte Kartela den positiven Aspekt. „Es ist blöd, dass wir immer wieder ins Flattern kommen“, meinte Birkert. „In der Verbandsliga wird man eben sofort bestraft. Wir müssen lernen und wollen auch lernen.“
TSG Öhringen: Götz, Kartela, (73. Baumann), Demir, Bemmerer (73. Schiffmann), Deibert, Sasso (69. Schieferdecker), Alankus, Müller, Wegner, Schropp, Herkert (63. Madaro).
Tübingen: Baumann, Knoll, Bischoff, Heinzler (82. Alfonzo), Schmetzer, Frey, Lack, Glück, Braun (62. Bok), Dierberger, Sauerborn (62. Binder).
Tore: 1:0 (11.) Daniel Alankus, 1:1 (24.) Jonas Frey (Foulelfmeter), 1:2 (56.) Lars Lack, 2:2 (59.) Volkan Demir, 3:2 (61.) Volkan Demir, 4:2 (70.) Johannes Bemmerer, 4:3 (79.) Tobias Dierberger, 4:4 (90.) Jonas Frey (Foulelfmeter); Zuschauer: 175.
Schiedsrichter: Manuel Hellwig