1. Mannschaft geht trotz guter Leistung leer aus
Die Glückwünsche wollte Thorsten Schift nicht so richtig entgegennehmen. Dabei hatte der Trainer des Landesligisten Sportfreunde Schwäbisch Hall gestern doppelten Grund zur Freude. Seine Mannschaft hatte ihm kurz nach der Partie im Öhringen Otto-Meister-Stadion ein Ständchen zum 40. Geburtstag gesungen und ihm dazu mit einem 2:1-Sieg drei Punkte geschenkt. „Wir nehmen auch so einen Sieg mit“, sagte Schift nur leicht lächelnd. Seine Mannschaft hatte sich lange schwergetan und die Partie dann innerhalb von zwei Minuten gedreht.
„Öhringen war in der ersten Halbzeit aggressiver und immer einen Schritt schneller“, sagte Schift. Die TSG machte seinem Team das Leben sehr schwer und ging bereits in der achten Minute durch Patrick Abele in Führung. Der Öhringer verwertete eine Flanke, bei der sich Philipp Minder etwas verschätzt hatte. Auch danach ließen die Öhringen Schwäbisch Hall kaum zur Entfaltung kommen.
Die Sportfreunde hatten zwar die größeren Spielanteile, doch die letzten Bälle in die Spitze waren viel zu ungenau. So konnte die TSG immer wieder klären. In der 23. Minute hätten sich die Haller einen Elfmeter gewünscht, als Minder im Strafraum zu Fall kam, doch der Pfiff blieb aus. Ansonsten hatte Öhringen in der ersten Halbzeit die besseren Möglichkeiten. Ein Schuss von Amin Yazji (35.) konnte Torhüter Yannic Aljoscha Weiß gerade noch klären. Ein weiterer Schuss von Yazji (39.) klatschte an die Latte und ein Freistoß von Jonathan Baur (40.) krachte ans Lattenkreuz. Den Chancen nach war die 1:0-Halbzeitführung der Öhringer durchaus verdient. „In der zweiten Halbzeit sind wir dann besser ins Spiel gekommen“, sagte Schift. „Mit der Einstellung in der ersten Halbzeit war ich nicht zufrieden. Aber es spricht für die Mannschaft, dass sie dann den Schalter umlegen konnte.“
Zu Beginn der zweiten 45 Minuten hatte Hall die Partie zwar im Griff, doch die ganz großen Möglichkeiten blieben aus. So war ein Kopfball von Niklas Vuletic (73.) eher harmlos. Besser wurde es dann nach einem Angriff über die linke Seite, den Günter Schmidt in der 74. Minute zum 1:1-Ausgleich abschloss. Nur zwei Minuten später durfte Angelo Tulino auf der rechten Seite durchlaufen. „Da hätte vielleicht ein taktisches Foul kommen müssen“, meinte TSG-Trainer Wolfgang Guja. Doch es kam nicht, Tulino gab den Ball flach herein und in der Mitte erzielte Volkan Demir das 2:1. Danach passierte nicht mehr allzu viel. „Leider haben wir da die Außen nicht mehr zu bekommen, schade. Aber ich kann den Jungs keinen Vorwurf machen. Wir waren vor allem in der ersten Halbzeit sehr griffig“, sagte Guja. Etwas trauerte er noch den beiden Aluminiumtreffern aus der ersten Halbzeit nach.
„Der Spielverlauf war schon etwas ärgerlich“, sagte Guja. Aber er erkannte eine positive Tendenz bei seinem Team. „Wir sind leider erst seit vergangenem Donnerstag richtig da. Vom Läuferischen und Spielerischen.“ Da gelang gegen Germania Bietigheim der erste Saisonsieg. „Wir spielen jetzt auf Landesliga-Niveau. Leider hatten wir da die Gegner, gegen die wir in der jetzigen Form gewonnen hätten“, sagt Guja. Ausgerechnet nun bekommen es die Öhringer aber mit den Schwergewichten der Liga zu tun. Nach der Partie gegen Schwäbisch Hall findet bereits nächsten Samstag das nächste Derby statt. Dann ist mit der Spvgg Satteldorf der Tabellenführer zu Gast im Otto-Meister-Stadion.
Trotz des nächsten Sieges hielt sich die Freude von Schift in Grenzen. „Ich bin nicht unzufrieden. Es gibt aber keinen Grund, jetzt in Euphorie zu verfallen“, sagte er. Dabei kletterte seine Mannschaft auf Rang zwei. „Wir haben unsere Probleme. Trotzdem ein Kompliment an die Jungs, wenn man so ins Spiel zurückkommt.“