1. Mannschaft: Derby gegen Schwäbisch Hall endet 0:0
Die einen verschränkten die Hände hinter dem Kopf. Die anderen versteckten ihr Gesicht im Trikot. Die Spieler der Sportfreunde Schwäbisch Hall waren enttäuscht. Es war mehr für sie drin gewesen im Derby der Verbandsliga-Absteiger bei der TSG Öhringen. „Das sind zwei verlorene Punkte“, meinte Eberhard Döring, Abteilungsleiter der Sportfreunde. Mit dem 0:0-Unentschieden gaben die Haller die Landesliga-Tabellenführung am Samstag wieder an den Aufsteiger SV Germania Bietigheim ab. Es war das zweite Unentschieden der Mannschaft von Trainer Petar Kosturkov in Folge. „Man muss das Positive sehen“, sagte der Coach, „wir sind jetzt immerhin seit sieben Spielen ungeschlagen.“ Wieder einmal machte sich bemerkbar, dass ein echter Knipser fehlt – auch wenn bereits 13 Treffer erzielt wurden. Mittelfeldspieler Daniel Martin hat die meisten Tore auf dem Konto. Der Ex-Hollenbacher Boris Nzuzi stürmt in vorderster Front. Aber in der Ober- oder Verbandsliga beim FSV spielte er meist im zentralen Mittelfeld oder auf der Außenbahn, war dort weit davon entfernt, ein Torjäger zu sein.
Für den negativen Höhepunkt in einem ansonsten fairen Derby sorgte Betim Rugovaj kurz vor dem Ende. Erst schlug der eingewechselte Mittelfeldspieler nach Ali Gökdemir, dann legte er gegen Selcuk Vural nach, der zu Boden ging. Eine völlig unnötige Aktion. Wegen der Tätlichkeit musste Rugovaj mit Rot vom Feld – völlig verdient.
Die Öhringer warten nun zwar seit drei Spieltagen auf einen Sieg, doch vor zwei Wochen trotzten sie auch schon den Bietigheimern ein 0:0 ab. Wenn die TSG es schafft, sicher zu stehen, dann fehlen wie in der zweiten Halbzeit gegen die Sportfreunde die klaren Offensivaktionen. Trainer Wolfgang Guja war jedoch zufrieden. „Die Mannschaft hat die richtige Reaktion nach letzter Woche gezeigt.“ Da verloren die Öhringer 0:6 gegen die Spvgg Satteldorf. „Wir hatten in der ersten Halbzeit schon unsere Problemchen“, sagte Guja. Hall versuchte immer wieder, Joachim Rup in Laufduelle zu verwickeln und Eins-gegen-Eins-Situationen zu schaffen. Der angeschlagene Öhringer Innenverteidiger musste dann Mitte der zweiten Halbzeit verletzt vom Feld.
Schon in der fünften Minute ließen die Haller ihre erste Möglichkeit liegen. Selcuk Vural (29.) brachte den Ball nicht im Tor unter. Eine Minute später bediente der Öhringer Mert Sipahi mit einem Chip Robin Kreuzer, der aber an Torhüter Lukas Dambach scheiterte. Kurz vor der Halbzeit-Pause hielt TSG-Torhüter Nicolas Braun sein Team im Spiel. Nach einer Hereingabe von Vural reagierte er zwei Mal prächtig.
Nach der Pause stand Öhringen noch kompakter. Hall fand nur wenig Durchkommen. Und wenn, waren die Aktionen um den Strafraum oft zu umständlich, wie bei einem Konter in der 55. Minute, als Boris Nzuzi nach einem Öhringer Ballverlust im Mittelfeld gerade noch von Moritz Lauser beim Abschluss geblockt wurde. In der 87. Minute streifte ein Schuss von Nicola Sasso die Oberkante der Latte. Nzuzi hatte zuvor geflankt, Hofmann geklärt und der Haller zog direkt ab.