1. Mannschaft braucht einen Sieg in Allmersbach
Wolfgang Guja ist sich über den Ernst der Lage klar. „Wir haben jede Woche ein Endspiel“, sagt der Trainer des Landesligisten TSG Öhringen. „Es gibt immer wieder unglaubliche Ergebnisse in der Liga. Letzte Woche war es richtig heftig für uns. Jetzt kommt es, wie ich es vermutet habe. Es wird bis zum letzten Spieltag gegen den Abstieg gehen.“ Aber nicht nur für sein Team, das am Sonntag um 16 Uhr beim Schlusslicht SV Allmersbach spielt. Auch der SSV Gaisbach (Samstag um 16 Uhr bei der Spvgg Satteldorf) und der TSV Pfedelbach (Samstag um 15.30 Uhr zu Hause gegen den TV Oeffingen) stecken noch mittendrin im Klassenkampf.
Und dieser wird durch die unklare Situation im Abstiegskampf der Verbandsliga noch komplizierter und könnte noch eine unliebsame Überraschung mit sich bringen. Vier Absteiger gibt es normalerweise aus der Landesliga. Aber die Zahl könnte sich theoretisch bis auf sieben erhöhen. Dazu wird es in dieser Saison aber wohl nicht kommen. Fünf direkte Absteiger scheinen aber im Bereich des Möglichen zu sein – diese gibt es, wenn mehr als zwei Teams aus der Verbandsliga in die Landesliga 1 absteigen. Im Moment stehen mit dem FV Löchgau (15.) und dem SV Breuningsweiler (14.) in der Verbandsliga zwei Teams auf einem Abstiegsplatz, die in die Landesliga 1 rutschen würden. Abstiegsgefährdet ist auch noch der VfB Neckarrems, der als Tabellen-Neunter nur drei Punkte Vorsprung auf den FV Olympia Laupheim hat. Dieser steht auf Rang 13, dem voraussichtlich ersten, direkten Abstiegsplatz. Aber auch hier könnte sich die Zahl erhöhen, je nachdem, wie viele württembergische Teams aus der Oberliga absteigen. Es wird also wirklich spannend bis zum Schluss bleiben – und auch etwas kompliziert.
Und nun zur Situation in der Landesliga. Die TSG Öhringen (27 Punkte) steht auf Rang zwölf, dem voraussichtlichen Relegationsplatz, der aber auch zum Abstiegsplatz werden könnte. Dahinter steht der punktgleiche SV Schluchtern. Nochmal einen Zähler weniger hat der TSV Schornbach, der am Samstag bei den Aramäern Heilbronn (15./23 Punkte) spielt. Auch durch diese ist der Druck auf die Hohenloher Teams groß. Besonders auf Öhringen, die in Allmersbach auf die gesperrten Joachim Rup und Mert Sipahi verzichten müssen. Sipahi wird nach seiner Roten Karte wohl noch mindestens eine Woche länger fehlen. Und das ist ganz bitter für die Öhringer. „Wir haben eine Stellungnahme abgegeben“, meint Guja. „Natürlich sind es wichtige Spieler, die uns fehlen, doch als Trainer sage ich, es ist auch ein Teamsport.“ Soll heißen, sein Team muss solche Ausfälle auch mal kompensieren können.
Die 1:3-Derby-Niederlage gegen Pfedelbach hat er mittlerweile abgehakt. „Bei den Gegentoren hat die Abgeklärtheit gefehlt“, sagt Guja. „Wir brauchen jetzt die drei Punkte, egal wie.“ Dies ist ein Satz, der auch für den SSV Gaisbach und den TSV Pfedelbach gilt. Die Pfedelbacher haben sich durch den Sieg in Öhringen mit nun 30 Punkten eine ordentliche Ausgangsposition für die letzten sechs Spiele verschafft. Mit dem TV Oeffingen empfangen sie einen Gegner, der vier Punkte mehr auf dem Konto hat.
TSV-Abteilungsleiter Alexander Frank warnt aber und blickt nochmal auf das Derby zurück: „Bei aller Freude über den Sieg darf man jedoch mit der Leistung des Teams keineswegs zufrieden sein. Öhringen zeigte in der 2. Halbzeit mit neun Mann mehr Einsatz als elf Pfedelbacher. Für mich völlig unverständlich, warum man derart passiv agierte. Ich hoffe, dass das Team endlich erkennt, dass die Liga nicht im Schongang gehalten werden kann.“
Die Gaisbacher stehen mit 28 Punkten auf Rang elf und könnten Satteldorf (9./32 Punkte) nochmal voll in den Abstiegskampf hineinreißen. Dafür muss aber ein Sieg her. Das Problem der Gaisbacher in der Rückrunde: Sie erzielten bisher zu wenige Tore – nämlich erst sieben in neun Spielen.