1. Mannschaft: Am Sonntag steigt das Spitzenspiel in Satteldorf
Sie bekamen gestern das Grinsen kaum noch aus den Gesichtern, die Spieler und Verantwortlichen der TSG Öhringen. Am Freitagabend verteidigte der Aufsteiger durch einen 2:0-Sieg gegen den VfL Brackenheim die Tabellenführung in der Landesliga. Am Tag der Deutschen Einheit folgte dann der Einzug ins Achtelfinale des WFV-Pokals durch einen 2:1 (0:0)-Sieg nach Verlängerung gegen den Verbandsliga-Fünften TSG Backnang. Wenn es läuft, dann läuft es eben. Mit dem Selbstvertrauen, das wir bisher getankt haben, kann man das mal machen“, sagte TSG-Defensivmann Joachim Rup. „Das Märchen geht weiter“, meinte der sportliche Leiter Jürgen Birkert. „Das ist echt eine Mannschaft, auf die man stolz sein kann.“ Im Pokal geht es nun am 1. November um 14 Uhr gegen den Oberligisten SSV Reutlingen weiter.
„Wir wussten, dass wir Selbstvertrauen haben“, sagte Öhringens Spielertrainer Marius Müller. „Im Pokal kann viel passieren. Bei uns war auch der Wille heute da.“ Allerdings stand seine Mannschaft in den ersten 20 Minuten unter großem Druck. Die Backnanger zeigten von Beginn an, wer der Verbandsligist und wer der Landesligist auf dem Platz ist. Doch die Öhringer überstanden die erste Angriffswelle unbeschadet und kamen danach besser ins Spiel. Chancen hatte die Gastgeber im ersten Abschnitt aber keine. Die Backnanger hätten dagegen durch zwei Kopfbälle von Mario Marinic (33./41.) in Führung gehen können. In der zweiten Halbzeit legten die Gäste nicht mehr das ganz große Tempo an den Tag. Ein Klassenunterschied war jetzt kaum noch zu sehen. Die erste gute Möglichkeit hatte wieder Marinic (71.) – dieses Mal mit der Hacke – doch Torhüter Ruben Götz parierte. Danach war aber Öhringen am Drücker. Kevin Alankus (80.) hatte nach einem Missverständnis in der Backnanger Abwehr die Führung auf dem Fuß, rutschte aber aus, drei Minuten später zielte er dann zu hoch. So ging es nach einer unterhaltsamen Nullnummer in die Verlängerung. Hier ließ Backnang wieder zehn Minuten lang sein spielerisches Potenzial aufblitzen und schnürte Öhringen ein. Doch bei einem Konter in der 101. Minute wurde Manuel Martinez unsanft von den Beinen geholt. Jan Ruven Schieferdecker brachte den Freistoß in die Mitte und Marin Kartela (102.) traf zum 1:0. Dabei blieb es auch bis zur Pause. In der 110. Minute wurde dann wieder Martinez von den Beinen geholt. Erneut verteidigte Backnang schlecht, Müller erkämpfte sich den Ball und Martinez traf zum 2:0 . Drei Minuten später hätte Nicolai Schiffmann dann alles klar machen können, als er aufs Backnanger Tor zu lief, doch er zögerte mit dem Abschluss zu lange und Keven Schlotterbeck klärte. So wurden es nach dem Anschlusstreffer von Marinic (117.) noch einmal drei spannende Schlussminuten, die Öhringen aber unbeschadet überstand.
„Wir haben einfach eine geile Truppe“, meinte Müller. Am morgen noch hatte er zwei Absagen von Alexander Overcenko und Lukas Baumann bekommen. Aber das zeichnet die TSG derzeit aus, dass sie Ausfälle wegstecken kann. Und am langen Wochenende zeigten die Öhringer, dass sie sowohl dominant wie beim 2:0 durch die Tore von Andre Winkler (34. Eigentor) und Jan Ruven Schieferdecker (65.) gegen Brackenheim, als auch defensiv wie gegen Backnang spielen können. „Es ist richtig schön, am neunten Spieltag ganz oben zu stehen“, sagt Müller. „Das hätte vor der Saison doch keiner erwartet. Wir genießen das jetzt. Wir machen im Moment auch Vieles richtig. Wir wissen, dass wir uns das hart erarbeitet haben. Aber wir dürfen jetzt nicht denken, dass es von alleine läuft, sonst werden wir bestraft.“