Vorbericht TSG vs. SGSE
Der Blick geht ganz tief in die Niederungen der Landesliga-Tabelle. Der 19. und 18. stehen sich heute Abend um 19 Uhr gegenüber. Das Schlusslicht TSG Öhringen hat als Gastgeber nach neun Spielen erst einen Punkt auf dem Konto. Die SG Sindringen/Ernsbach bringt es immerhin auf vier Zähler. Damit kommt es im Otto-Meister-Stadion zum Derby und zum Krisengipfel. „Wir haben es am Anfang der Saison verpasst, Selbstvertrauen zu holen“, sagt TSG-Abteilungsleiter Michael Carle. Zu viele Spieler waren in der Vorbereitung und den ersten Spielen im Urlaub. Dazu kamen zahlreiche Verletzte. Dies ist auch das Problem der SG. Die Personalprobleme reißen nicht ab. Sechs, sieben potenzielle Stammspieler stehen Trainer Tobias Strothmann seit Wochen nicht zur Verfügung. Hier ein Überblick, wie es bei den beiden Teams vor dem Derby aussieht.
Wie sieht die Ausgangslage aus?
TSG Öhringen: Ein Punkt erkämpfte sich das Team bisher – gegen Germania Bietigheim. Ansonsten ging die Mannschaft von Trainer Martin Weiß als Verlierer vom Feld. „Wir versuchen das Beste aus der Situation zu machen. Es ist halt recht schwierig. Es zieht sich wie ein rotes Band seit der Vorbereitung durch, dass wir zu wenige Leute im Training sind“, sagt Weiß.
SGSE: Sindringen/Ernsbach hat zumindest vier Punkte auf dem Konto. Was Mut macht: Die Leistungen stimmten. Die meisten Niederlagen zuletzt waren unnötig, die SG hat sich die Misere selbst zuzuschreiben. Denn von Spiel zu Spiel werden zu viele Chancen vergeben. Das muss sich schnellstmöglich ändern, um den Abstand zu den Nichtabstiegsrängen nicht zu groß werden zu lassen.
Was hält der gegnerische Trainer vom anderen Team?
Martin Weiß: „Ich halte viel von dem Verein. Was die mit ihren Mitteln machen, ist beachtlich. Seit Jahren haben sie eine gute Mannschaft. Im Sommer gibt es immer wenig Fluktuation. Außerdem hat die SG ein paar richtig gute Fußballer in ihren Reihen. Dieses Jahr stehen sie zwar ziemlich weit hintendrin, aber da gibt es jetzt auch keine große Unruhe. Ich denke, die Mannschaft hat trotzdem gut funktioniert. Deren Stärke ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Sie treten sehr diszipliniert auf, arbeiten gut gegen den Ball.“
Tobias Strothmann: „Ich fand Öhringen schon immer attraktiv. Auch in meinem Jahrgang hatten die viele gute Fußballer. Der Verein ist jetzt auf einem guten Weg, selbst wenn es sportlich nicht so gut aussieht. Ich glaube, die sind nicht so schlecht, wie sie dastehen. Aber es fehlt durch die vielen Neuzugänge und Verletzten noch an Abstimmung. Die Ergebnisse werden ja immer knapper. Die werden schon noch Punkte holen. Allerdings muss das nicht jetzt sein. Ich bin gespannt, was auf uns zukommt. Jeder will doch gegen den Tabellennachbarn gewinnen.“
Was erwarten die Trainer von ihrer eigenen Mannschaft?
TSG Öhringen: „Ich hoffe, dass wir wieder einen neuen Anlauf starten um zu punkten“, sagt Weiß. „Ich hoffe, dass wir auf den Platz bringen, was drin ist. Man kann ja nicht sagen, dass gegen Pfedelbach die Einstellung nicht gestimmt hat.“ Trotzdem verlor die TSG das vorangegangene Derby mit 0:2. „Das hat bei uns auch viel mit Verletzungspech zu tun. Wir versuchen alles reinzuhauen. Wir wollen uns von Woche zu Woche steigern und irgendwann auch mal punkten. Einfach wird das auch gegen Sindringen/Ernsbach nicht.“
SGSE: Das Rezept von Strothmann ist einfach: „Im Grunde müssen wir nur unsere Chancen machen. Die Einstellung passt ja, nur belohnen wir uns nicht.“
Wie sieht die Personalsituation aus?
TSG Öhringen: Sie ist bei beiden Mannschaften sehr angespannt. Die Liste der Verletzten bei der TSG ist lang: Sebastian Hack, Kevin Alankus, Dzenan Redzic, Nils Krause, Cedric Weyreter, Andrey Nagumanov fallen aus – um nur ein paar zu nennen. Dazu ist Daniel Alankus im Urlaub, könnte aber noch vor dem Spiel in Öhringen eintreffen. „Es ist wie verhext gerade mit den Verletzungen. Wir haben gehofft, dass wir im September, Oktober wieder mehr Spieler haben. Aber es sieht im Moment nicht so aus“, sagt Trainer Martin Weiß.
SGSE: „Es ist extrem bitter, was gerade läuft. Wir kommen personell auf der Felge daher“, sagt Strothmann. „Aber es bringt ja nichts. Wir müssen weitermachen.“ Er muss auf die Verletzten Jonas und Chris Nöthe, Valentin Gronbach, Friedmar Sütterlin, Robin Winkler und Fabio Roth verzichten. Dazu ist nun Yannick Lotfi bis März wegen seines Studiums in Gent.
Wie liefen die Derbys in der Vergangenheit?
Die Bilanz ist fast ausgeglichen. Die SGSE gewann sechs von 13 Aufeinandertreffen. Drei Mal hieß es unentschieden bei einem Gesamt-Torverhältnis von 20:19 aus Sicht der SGSE. Die Partie im März des vergangenen Jahres ging mit 2:0 an Sindringen/Ernsbach. Seitdem standen sich die Mannschaften nicht mehr gegenüber.