1. Auswärtssieg macht Hoffnung im Abstiegskampf // 2. Mannschaft verliert zuhause gegen Morsbach
Die Öhringer hatten es gestern ganz und gar nicht eilig. Oftmals waren sie in dieser Landesliga-Saison schon hurtig aufgebrochen. Wollten einfach nur weg. Doch den Abend in Schwaikheim, den genoss die TSG in vollen Zügen. „Es ist schließlich unser erster Auswärtssieg überhaupt, wir werden noch ein bisschen dableiben“, verriet Trainer Wolfgang Guja lange nach dem Schlusspfiff glücklich. Im Hintergrund feierten seine Spieler noch immer. Das deutliche 4:0 (2:0) beim Fünften. Big Points im Kampf um den Klassenerhalt. Und einen Mann: Alexander Overcenko.
In der 78. Minute hatte Guja den Matchwinner ausgewechselt, „um ihm den Applaus zu schenken, den er sich verdient hat – und außerdem soll er ja nicht gleich sein ganzes Pulver verschießen“. Drei Mal hatte Overcenko bei seinem ersten Startelf-Einsatz nach auskurierter Syndesmoseband-Verletzung immerhin getroffen, ehe ihn sein Trainer vom Feld rief.
Wolfgang Guja hatte vor dem wichtigen Spiel auf sein Gefühl gehört: „Auch wenn ihm noch ein paar Prozent fehlen, habe ich die Entscheidung getroffen, ihn von Anfang an spielen zu lassen.“ Eine gute Entscheidung, denn Alexander Overcenko war „der Türöffner“. Mit einem echten Sonntagsschuss sorgte er nach 17 Minuten für das 1:0 gegen einen Gastgeber, dem anzumerken war, dass für ihn im Saisonendspurt eigentlich nichts mehr auf dem Spiel steht. Mit dem Wissen um den Gaisbacher Überraschungssieg bei Ligaprimus Fellbach im Gepäck war die Gefühlslage bei den Öhringern hingegen eine völlig andere. Spätestens bei Cedric Weyreters 2:0 in der 22. Minute war die große Anspannung aber vergessen. Dass der Treffer nach einer Ecke fiel, freute den TSG-Trainer zusätzlich: „Endlich mal wieder ein Standard.“ Von den Schwaikheimern kam hingegen wenig, sie hatten in der ersten Hälfte eigentlich kaum eine nennenswerte Möglichkeit.
Alexander Overcenko hätte bei einer Öhringer Großchance hingegen noch vor dem Pausenpfiff auf 3:0 stellen können. „Aber wenn wir von vier Chancen drei machen, dann bin ich trotzdem ganz zufrieden“, sagte Guja schmunzelnd: „Alex hat uns vorne richtig gut getan.“
Gut tat den Öhringern auch, dass sie die ersten zehn, 15 Minuten nach Wiederanpfiff ohne Gegentreffer überstanden. „Das war unsere kritischste Phase“, gestand der Trainer. Wieder war es Alexander Overcenko, der die TSG vom Druck befreite. Nach 58 Minuten machte er das wichtige 3:0 und brachte den Gast damit wieder in die Spur. Die Schwaikheimer Lust, ein wenig Spaßfußball zu zeigen, war damit gestorben.
Stattdessen setzte Overcenko mit dem 4:0 und seinem dritten Treffer den Schlusspunkt. Nach acht Spielen ohne Sieg brachte er seine Öhringer wieder zum Erfolg. Der Jubel sollte an diesem Abend noch eine ganze Weile nachhallen.