1. Mannschaft will nächsten Heimsieg // 2. Mannschaft zu Gast in Bretzfeld
Wolfgang Guja hatte am Donnerstagabend noch eine Extraschicht angesetzt. Vor dem Training, mit einem Spieler. „Er hat am Dienstag gefehlt, ich wollte mit ihm noch eine Videoanalyse face to face machen“, erklärt der Trainer des Landesligisten TSG Öhringen. „Wir investieren nicht ohne Grund viel Zeit in die Videoanalyse.“ Er versucht, seine Spieler damit weiter zu bringen. Das klappt, Schritt für Schritt. Vielleicht aber nicht immer schnell genug. „Grundsätzlich geht es in die richtige Richtung. Wir sind aber zu schwankend in unseren Leistungen“, sagt Guja. „Ich wünsche mir, eine gewisse Stabilität reinzubekommen.“
Stabilität wäre an diesem Samstag ganz wichtig. Dann ist mit Germania Bietigheim ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf um 15 Uhr im Otto-Meister-Stadion zu Gast. Der Aufsteiger gehörte in der Vorrunde noch zu den Überraschungsmannschaften der Liga. Nach der Vorrunde standen die Germanen mit 26 Punkten auf Rang drei. Seitdem sind aber keine Zähler mehr dazu gekommen, Bietigheim rutschte Woche für Woche weiter ab, kassierte vier Niederlagen am Stück und steht nur noch auf Rang neun, mit nur einem Punkt mehr als der Elfte Öhringen. Am Mittwoch verloren die Bietigheimer mit 3:5 beim Schlusslicht Allmersbach. „Das ist ein Aufsteiger, der für Furore sorgte“, sagt Guja, der die Germanen gegen Pfedelbach beobachtete. „Die haben schon individuelle Qualität in den Reihen. Aber im Moment fehlt der eine oder andere. Jetzt sind die etwas angeschossen und dementsprechend gefährlich. Da braucht man eine gute Leistung, einen guten Tag. Die haben auf den Außen ein ordentliches Tempo, das müssen wir in den Griff bekommen.“ Das Öhringer Gastspiel im Ellental endete 0:0. „Es muss jetzt das Ziel sein, das Heimspiel zu gewinnen“, sagt Guja. Zumal sein Team in der Heimtabelle auf Rang zwei steht.
Der Sieger der Partie kann jedenfalls etwas entspannter in die nächsten Wochen gehen. Zu hoch will Guja dieses eine Spiel aber nicht hängen. „Die Konstellation ist zwar nicht ohne, aber da es in der Liga so eng zugeht, hat man jedes Wochenende die Chance, sich zu befreien. Es besteht aber auch immer das Risiko, weiter hinten reinzurutschen, Wir wollen auf jeden Fall so schnell wie möglich die 40-Punkte-Marke knacken.“ Am vergangenen Sonntag verpasste Öhringen die große Möglichkeit, sich etwas von den Abstiegsplätzen abzusetzen. Beim Tabellenvorletzten, den Aramäern Heilbronn, gelang lediglich ein 1:1.
Was alles schief lief, analysierte der Coach hinterher nochmal genau auf Video. „Es hat mich schon etwas geärgert, weil es unnötig war“, sagt Guja. „Wir sind auswärts 1:0 in Führung gegangen, hätten nur ordentlich verteidigen und den einen oder anderen Konter diszipliniert abschließen müssen. Doch die Abstände waren zu groß. Wir können es gegen den Ball viel besser, das müssen wir wieder hinbekommen.“ Außerdem fehlte ihm die Ruhe im Torabschluss. „Das gehört auch zum Reifeprozess. Es ist manchmal zu viel Hektik drin“, sagt Guja. Das war nicht nur bei der Videoanalyse zu sehen.
Gerade in der Offensive fehlt ihm einer wie Alexander Overcenko, der lange verletzt pausieren musste, sich aber nun zumindest wieder im Aufbautraining befindet. Gegen Germania Bietigheim wird ein Einsatz aber wohl noch zu früh kommen. Nicht dabei ist auch Nico Bäuerle, nach seiner gelb/roten Karte gegen Heilbronn. Ein Fragezeichen gibt es außerdem bei Cedric Weyreter, der an einer Schulterverletzung laboriert. Dafür rückt aber Andreas Hofmann wieder in den Kader.