U17-Bundesliga-Cup-Jubiläum auf dem Neckarsulmer Pichterich
Sportveranstaltungen kommen, rücken für eine paar Jahre in den Vordergrund. Doch irgendwann werden die Macher amtsmüde. Ambitionierte Nachfolger, die viel Zeit einbringen müssen, fehlen. Und so verschwinden die Events wieder von der Bildfläche. Der U17-Bundesliga-Cup, der 2009 seine Premiere in Bretzfeld hatte und in diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag feiert, ist bisher von diesem Schicksal verschont geblieben.
Müde wurden lediglich die Vereine, die den Cup mit großem Engagement aus der Taufe gehoben haben. Die TSG Bretzfeld wie auch der FV Wüstenrot haben sich als Ausrichter des bestbesetzten nationalen Turniers für B-Junioren aus unterschiedlichen Gründen verabschiedet. Dank Jürgen Birkert – der den Cup ins Leben gerufen hat und der Veranstaltung von Beginn an als Turnierdirektor vorsteht – erreicht die Veranstaltung nunmehr Traditions-Charakter.
Der umtriebige Funktionär hat für Bretzfeld die TSG Öhringen als Ausrichter mit ins Boot genommen. Nachfolger des FV Wüstenrot wurde die Neckarsulmer Sport-Union. Der Oberligist ist am Wochenende erstmals Gastgeber für das Schaulaufen der Bundesliga-Nachwuchsteams. „Wir freuen uns, das Jubiläumsturnier ausrichten zu dürfen und hoffen, dass unsere Mühen durch viele Zuschauer wohlwollend honoriert werden“, sagt Heinz Busch, der auf Neckarsulmer Seite zusammen mit Joachim Löw, Klaus Mayer sowie Hubert und Ingrid Habel die organisatorische Hauptlast trägt. „Etwas mehr als 200 Helfer werden für die beiden Turniertage benötigt.“
„2009 haben wir für zwei Jahre geplant. Was in neun oder zehn Jahren ist, darüber habe ich mir damals keine Gedanken gemacht“, erzählt Birkert. „Die Topvereine zum U17-Cup zu locken, war in den Anfangsjahren schwieriger als heute. Die Veranstaltung ist inzwischen zu einem Selbstläufer geworden.“ Spätestens drei Tage nach der Ausschreibung steht das Teilnehmerfeld.
Auch in diesem Jahr werden die deutschen Topteams der Altersklasse U17 präsentiert. Als Titelverteidiger geht der VfB Stuttgart an den Start und ist neben dem viermaligen Rekordsieger Eintracht Frankfurt zweiter Verein, der zum zehnten Mal in Folge dabei ist. Nicht fehlen dürfen 1899 Hoffenheim und der aktuelle deutsche Meister Borussia Dortmund. Komplettiert wird das Teilnehmerfeld durch Schalke 04, Borussia Mönchengladbach, Hertha BSC Berlin und Werder Bremen.
Der BVB reist mit dem jüngsten Spieler an, der bisher auf dem U17-Cup aufgelaufen ist. Youssoufa Moukoko ist noch keine 14 Jahre alt. Der Stürmer mit kamerunischem Migrationshintergrund spielt in der deutschen U16-Nationalmannschaft. Im Finale um die deutsche B-Junioren-Meisterschaft 2018 gegen Bayern München erzielte er den Siegtreffer zum 3:2. Moukoko schoss sich mit 40 Toren in 28 Partien zur Torjägerkrone in der U17-Bundesliga West.
„Der Pichterich ist ein großartiger Standort“, freut sich Birkert auf den neuen Mitausrichter Neckarsulmer Sport-Union. „Die Veranstaltung steht und fällt mit dem Wetter.“ Bisher blieb der Cup von größeren Katastrophen verschont. „Nur beim ersten Mal hat es geregnet, aber auch da nur während der Eröffnungsfeier“, erinnert sich Birkert. „2017 hatten wir in Öhringen den bisherigen Besucherrekord von rund 5000 Zuschauern, werden es in Neckarsulm zwischen 3000 und 4000, wäre ich zufrieden. Wie immer ist der Eintritt frei.“ Auf nicht ganz so tropisches Klima hofft Heinz Busch: „Temperaturen unter 30 Grad wären der Zuschauerressonanz und dem sportlichen Geschehen sicherlich dienlich.“
Jürgen Birkert hofft nicht, dass sich nach der Weltmeisterschaft eine gewisse Fußballmüdigkeit negativ auf die Besucherzahlen auswirkt. Dass die Ausrichtung in diesem Jahr eine Woche nach hinten verlegt wurde, war so nicht geplant. „Das ist sicherlich nicht unser Wunschtermin, hat sich aber durch das Andrea-Berg-Konzert in Großaspach so ergeben“, sagt Birkert. Bedingt durch dieses musikalische Großereignis waren etliche der Übernachtungs-Hotels für die Bundesliga-Nachwuchsteams zum übliche U17-Cup-Termin nicht verfügbar.