1. Mannschaft reist zu Calcio LE // 2. Mannschaft klarer Außenseiter gegen den Tabellenführer
Negativserien hinterlassen doch auch ihre Spuren. Nur zwei Spiele gewann der Verbandsliga-Aufsteiger TSG Öhringen bisher. Mit zehn Punkten steht das Team auf dem vorletzten Rang. Dort stand auch der Gegner vom Sonntag (Spielbeginn 14.30 Uhr) eine zeitlang. Doch Calcio Leinfelden-Echterdingen hat dann eine Siegesserie hingelegt und sich zwischenzeitlich bis auf Rang fünf vorgearbeitet. Aktuell ist der Club Siebter.
Durch die 2:4-Niederlage zuletzt in Ilshofen wurden die Hoffnungen gedämpft, die Spitzengruppe in Angriff zu nehmen. „Das ist ein denkbar unangenehmer Gegner“, sagt TSG-Trainer Marius Müller. „Vielleicht können wir aber genau gegen so ein Team etwas holen.“ Dabei wird vor allem die Öhringer Defensive im Blickpunkt stehen. Mit 29 Gegentreffern die zweitschlechteste der Liga, die auf die beste Offensive (31) trifft. „Wir müssen versuchen, deren Offensivkraft zu unterbinden und selbst mutig nach vorne agieren“, sagt Müller.
Anfang der Woche setzte sich der Coach mit dem Mannschaftsrat zusammen. „Es war ein offenes, gutes Gespräch bei dem jeder seine Meinung geäußert hat. Jeder hatte Verbesserungsvorschläge“, sagt Müller. Aber der vielleicht wichtigste Punkt: „Es war die Einsicht da, dass wir wieder mehr als Team auftreten müssen. Jeder muss wieder mehr Verantwortung übernehmen.“
In den vergangenen Wochen war die Unruhe im Team gewachsen. Die Ansprüche der Spieler sind größer geworden. Einige wollten mehr Einsatzzeiten, stellten die Leistungen anderer in Frage. „Die Situation mit den vielen Niederlagen ist für viele Spieler neu“, sagt Müller. „Damit müssen sie erst klar kommen.“
Um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken wird heute zusammen das Länderspiel geschaut und Andreas Hoffman bezahlt seinen Co-Trainer-Einstand. „Wir wissen, dass wir qualitativ nicht zu den besten Teams gehören. Das müssen wir durch Einsatz, Willen und Teamfähigkeit kompensieren“, sagt Müller. Dass schaffte die Mannschaft zuletzt nicht immer.
Ein weiteres Problem: Bis zuletzt waren immer wieder Spieler im Urlaub, wodurch Müller zum Umstellen gezwungen wurde. Auch das sorgte nicht unbedingt für eine gesteigerte Harmonie. „Die Intensität ist bei uns nicht viel höher als in der Landesliga“, sagt der Sportliche Leiter Jürgen Birkert. „Wenn der eine oder andere Spieler den Aufwand nicht betreiben kann, ist er keiner für die nächste Saison. Die Urlauber geben Marius natürlich auch die Chance, dass die anderen auch mal zum Zuge kommen. Es kann aber nicht sein, dass einer der weg war, den Anspruch stellt, unbedingt von Anfang an spielen zu müssen.“ Wie so oft ist er um klare Worte nicht verlegen. „Marius Müller muss sich wie ein Hamster im Rad vorkommen. Ständig muss er Gespräche führen. Meist mit den gleichen. Die Mannschaft soll weniger labern und mehr trainieren“, sagt er. „Ich vermisse im Spiel die Laufbereitschaft und das Zweikampfverhalten. Was ich kritisiere ist, dass wir eine sehr fordernde Mannschaft haben. Jeder will mehr Einsatzzeit, zahlt es dann aber nicht zurück, wenn er sie bekommt. Die Fehler werden immer bei den anderen gesucht. Wir müssen wieder enger zusammenrücken, mehr investieren, dann packen wir es auch.“