Der 1. Spieltag in der Landesliga rückt näher
Der Absteiger zeigt Demut. Wiederaufstieg? Vorne mitspielen? Fehlanzeige. Bei der TSG Öhringen steht nach dem Gang von der Verbands- in die Landesliga der Klassenerhalt an erster Stelle der Wunschliste. Die Verantwortlichen wissen die Situation nach dem gewaltigen Umbruch richtig einzuschätzen. Dafür zählt sowohl für Trainer Wolfgang Guja als auch für den Sportlichen Leiter Jürgen Birkert Mitabsteiger Sportfreunde Schwäbisch Hall zu den heißesten Titelkandidaten. Aber auch hier verließen einige Routiniers und Leistungsträger den Verein. Auch für die Sportfreunde wird die Landesliga nicht zum Selbstläufer.
14 Neuzugänge, darunter einige Spieler aus der eigenen Jugend, gilt es in Öhringen zu integrieren und für die Landesliga fit zu machen. Spieler wie Denny Scholta oder Robin Kreuzer kommen aus der Kreisliga B. Andere aus der A-Klasse. Dazu kommen Talente aus der eigenen Jugend wie Nico Bäuerle, der vergangene Saison bereits im Verbandsligakader stand, Cedric Weyreter oder Moritz Lauser. „Ich bin froh, wenn wir drin bleiben“, sagt Birkert zur Zielsetzung. „Ein Problem ist die hohe Fluktuation.“ Doch wie ist diese zu erklären? „Das ist das große Rätsel“, sagt Birkert. „Es sind unmerklich, übertüncht durch den Erfolg, Risse entstanden, die nicht mehr zu kitten waren.“ Und zwar bereits in der Saison der Landesliga-Meisterschaft. „Auch Marius Müller hatte in der vergangenen Saison schon mit der schwachen Trainingsbeteiligung zu kämpfen“, sagt Birkert. Ein Problem, das dann Wolfgang Guja ab der Winterpause hatte. „Die Risse sind auch dadurch entstanden, dass man bei Fehlverhalten zu nachgiebig war“, sagt Birkert. Ein Problem, das Müller immer wieder anmahnte. „Konsequenzen haben gefehlt, so sind aus verschiedenen Gruppen Lager entstanden“, sagt Birkert. „Das war für den Trainer nicht mehr steuerbar.“ Die Problematik wurde zu spät erkannt, die Gräben waren zu tief. So sagte eine komplette Mannschaft Adieu.
Die Verbliebenen aus dem Verbandsliga-Kader wie Joachim Rup, Philipp Schropp, Johannes Deibert, Mert Sipahi oder Alexander Overcenko sollen nun das Grundgerüst bilden. Darum muss Guja junge, gute Fußballer einbauen, die keine oder nur wenig Landesligaerfahrung besitzen. „Einige machen sich bereits gut. Deshalb denke ich, dass wir die Landesliga halten können.“
Guja befindet sich nun in einer ähnlichen Situation wie sein Vorgänger Müller. Dieser musste, nachdem er das Team in der Winterpause übernommen hatte und in die Bezirksliga abstieg, einen Neuanfang starten. Guja muss dies nun in der Landesliga tun.
„Wir haben gute Ansätze“, sagte Guja in der Vorbereitung. „Die Charaktere sind gut, aber die Qualität ist schon anders als in der vergangenen Saison. Wir müssen versuchen, über den Teamgedanken eine gute Runde zu spielen.“ Die individuelle Stärke ist nicht mehr in diesem Maße vorhanden, wie es in den vergangenen beiden Spielzeiten war.
Der Coach arbeitete zu Beginn der Vorbereitung in erster Linie am Zweikampfverhalten und der Laufbereitschaft. An den elementaren Dingen also. Der Feinschliff folgte dann später. „Wir müssen sehen, dass wir mit dem Abstiegskampf nichts zu tun haben“, sagt auch Defensivmann Joachim Rup. „Vielleicht bekommen wir es gebacken. Die Jungs sind jedenfalls gut. Es herrscht eine gute Stimmung. Vom Stamm sollte sich aber keiner längerfristig verletzen.“
Auch Rup hat die Sportfreunde auf der Liste der Titelkandidaten. „Aber auch Satteldorf kann ganz vorne mitmischen.“ Und dann sagt er noch: „Wenn Pfedelbach das Niveau hält, können die auch vorne mit dabei sein.“ Immerhin waren die Pfedelbacher in der vergangenen Rückrunde die beste Mannschaft. Dahinter rangierte der TSV Heimerdingen, der auch in den Titelkampf mit eingreifen kann.